fungiert als überparteiliche wirtschaftsliberale Denkfabrik, die deutschen Interessen verpflichtet ist. Sie steht in der Tradition des herausragenden Nationalökonomen Daniel Friedrich List (1789-1846), der im Deutschland des 19. Jahrhunderts den Eisenbahnbau vorantrieb und der die Grundlagen für das vergessene erste deutsche Wirtschaftswunder nach der Reichsgründung 1871 schuf.
In Würdigung seiner Verdienste für die deutsche Infrastruktur, als eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität, zeigt unser Logo Friedrich List im Speichenrad einer Lokomotive.
„Durch Wohlstand zur Freiheit“, so lautete eine entscheidende Devise des herausragenden deutschen Nationalökonomen. Der Freiheitsgedanke von Daniel Friedrich List und seine geistigen Vorarbeiten für die Soziale Marktwirtschaft – in einem selbst- und nicht fremdbestimmten deutschen Wirtschaftsraum – geben unserer Friedrich-List-Gesellschaft e.V. ihren Namen.
Während Friedrich Lists Ideen im heutigen deutschen Wirtschaftsleben verleugnet werden, gilt er als Vater eines weiteren, hochaktuellen Wirtschaftswunders: Chinas Aufstieg zur führenden Wirtschaftsmacht der Welt innerhalb weniger Jahrzehnte. List hatte erkannt, dass Volkswirtschaften nicht komplett offen, also schutzlos gegenüber dem Ausland sein dürfen, wenn sie sich entwickeln wollen.
Der seit Jahrzehnten andauernde wirtschaftliche Abstieg Deutschlands – beschleunigt durch die kritiklose Unterwerfung unter zeitgeistkonforme Wirtschaftstheorien – und der parallel dazu laufende wirtschaftliche Aufstieg Chinas sowie neuerdings auch Russlands – unter konsequenter Anwendung von Friedrich Lists Wirtschaftstheorie – bestätigen die zeitlose Gültigkeit seiner Ideen in unserer heutigen, globalen Wirtschaftswelt. Auch der Boom der US-Wirtschaft unter Präsident Trump 2017 bis 2021 basierte auf Lists Prinzipien.
Damit wir uns richtig verstehen: Friedrich List war ein wirtschaftsliberaler Vorkämpfer und unterstützte den Freihandel in Kombination mit sinnvollen Zöllen!
Das Funktionieren von Wirtschaftsliberalität erfordert nämlich zunächst die Entwicklung eines mit dem Weltmarkt konkurrenzfähigen eigenen, nationalen Wirtschaftsraums, was sich List vom großen französischen Nationalökonomen Jena-Baptiste Colbert abgeschaut hatte. Im Unterschied zu diesem schlug List jedoch keine dauerhaften Schutzzölle gegen ausländische Konkurrenz vor, weil diese den Antrieb zur Entwicklung im Innern erschlaffen lassen müßten, sondern schrittweise abzubauende, von ihm so bezeichnete, „Erziehungszölle“.
Die Anwendung dieses Rezepts brachte Deutschland durchschlagenden Erfolg und hievte es im 19. Jahrhundert vom verträumten, rückständigen Agrarstaat der Romantik innerhalb weniger Jahrzehnte in die weltweite ökonomische Führungsposition.
Zudem wies List als einer der Ersten, der eine europäische Einigung ins Gespräch brachte, darauf hin, daß eine politische Union Europas innerhalb eines Staatenbundes erst nach einer wirtschaftlichen Angleichung seiner Mitgliedsstaaten erfolgen dürfe.
Bei der Gründung der EU wurde jedoch genau diese Grundvoraussetzung für einen dauerhaft funktionierenden gemeinsamen Wirtschaftsraum ignoriert, was für sich alleine bereits hinreichend erklärt, weshalb die ökonomische Entwicklung der Mitgliedsstaaten mit der Zeit immer stärker divergiert und sich, trotz ständig steigender und mittlerweile schon billionenschwerer „Ausgleichszahlungen“ (TARGET II), gerade nicht angleicht.
Zerreißprobe – Die EU-Wunschvorstellungen scheitern an der Wirklichkeit.
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Darüberhinaus hat Deutschland die noch bis in die 1990er Jahre existierende Kontrolle (Stichwort „Deutschland-AG“) über seinen eigenen Wirtschaftsraum mittlerweile an EU-Bürokraten, ausländische Fonds bzw. Organisationen der internationalen Finanzindustrie abgetreten und wird seitdem systematisch ausgeplündert. Dieser Aderlass trifft alle wirtschaftlichen Leistungsträger unseres Landes: Mittelständler, Selbständige, Arbeiter und Angestellte.
Aus der Politik und davon abhängigen Wirtschaftsverbänden sind keine Lösungsansätze zu erkennen, diesen Missständen abzuhelfen. Im Gegenteil: Es zeigt sich ein selbstzerstörerisches Vorgehen, durch die ideologisch motivierte Deindustrialisierung den Wirtschaftstreibenden in Deutschland den Todesstoß zu versetzen. Insofern verfolgt die Friedrich-List-Gesellschaft e.V. den Zweck, Wissenschaft und Forschung im Bereich der Wirtschaft zu fördern, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das Handeln der wirtschaftlichen Akteure aufzuzeigen. Daraus können dann bessere Alternativen entwickelt werden. Dazu führt unser Verein wissenschaftliche Veranstaltungs- und Forschungsvorhaben durch, vergibt Forschungsaufträge, hält Seminare, Aufklärungsveranstaltungen und vergleichbare Maßnahmen ab. Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement in unserem demokratischen Staatswesen.
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